Pfingsten – ein Fest der Fülle, das Fest des Heiligen Geistes.
Die liturgischen Texte sprechen viel von der Fülle des Heiligen Geistes:
„Der Geist des Herrn erfüllt den Erdkreis.“ (Weish. 1.7a) oder „Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt.“ (Apg. 2,4)
Fülle, davon spricht auch der Evangelist Johannes in seiner Offenbarung:
„Der Engel zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem, wie sie von Gott her aus dem Himmel herabkam, erfüllt von der Herrlichkeit Gottes. Sie glänzte wie ein kostbarer Edelstein, wie ein kristalliner Jaspis.“ (Offb. 21, 10-11)
Fülle, aber nicht jetzt, Fülle in Zukunft. Geht nicht einer Fülle, einer Erfüllung stets ein Warten voraus, eine Zuversicht, dass es sich erfüllen wird? Gerade in diesen Frühlingsmonaten sehen wir in der Natur eine große, wunderbare Fülle; sie ist nicht einfach plötzlich da, es geht ihr eine Zeit des Wartens und Hoffens voraus, ja eine Zuversicht, zur rechten die Fülle zu erleben.
So ist das auch mit der Fülle des Heiligen Geistes, sie bedarf unseres Wartens und Hoffens. Die Bittgebete in der Liturgie des Festes drücken das besonders deutlich aus.
„Komm herab, o Heil’ger Geist, der die finstere Nacht zerreißt. … komm, der gute Gaben gibt, … , spendest Trost in Leid und Tod. … Gib dem, Volk, das dir vertraut, das auf deine Hilfe baut, deine Gaben zum Geleit.“ (Pfingstsequenz am Pfingstsonntag)
Text/Foto: Sr. Ingeborg Wirz OSU