1. Oktober 2024
Am 21. Oktober feiern insbesondere Ursulinen weltweit das Fest der hl. Ursula, ihrer Patronin.
Als frühchristliche Märtyrin starb sie mit mehreren Gefährtinnen – so die Legende – in Köln während der Christenverfolgungen Diokletians um 304.
Das barocke Ölgemälde in unserem Kloster zeigt nicht ihr Martyrium, wie in vielen berühmten Bilderzyklen, auch wenn der Pfeil auf ihr Martyrium hinweist. Die hl. Ursula ist dargestellt als eine Schutzmantelheilige. Wen nimmt sie unter ihren Schutz? Zunächst offenkundig: Die Ursulinen des Hauses und vielleicht – als Hinweis auf Ihren Tod, ihre Gefährtinnen, die mit ihr und auf ihr Vorbild hin ebenfalls den Märtyrertod erlitten. Aber man kann das Bild auch noch etwas anders deuten: Die, die sich unter den Schutz der hl. Ursula begeben, begegnen einander in Augenhöhe, verlassen sich auf ihre Fürsprache, stecken sozusagen „unter einer Decke“. Sie wissen sich geborgen und behütet unter ihrem Schutzmantel.
Wenn die Gründerin des Ursulinenordens, die hl. Angela Merici, ihren Gefährtinnen Mut zuspricht, dann sicherlich in dem Wissen, dass auf den Schutz dieser großen Patronin Verlass ist. Sie sagt::
„Verliert nicht den Mut! Habt Hoffnung und festen Glauben an Gott: Er wird euch in allem helfen. Handelt, regt euch, glaubt, strengt euch an, hofft, ruft zu ihm aus ganzem Herzen. Ihr werdet nämlich ohne Zweifel wunderbare Dinge sehen!“ (Aus dem Vorwort zu den Gedenkworten der hl. Angela)
Der Mantel der hl. Ursula ist groß genug für alle, die sich unter ihren Schutz begeben und ihrer Fürsprache sicher sein können.
Text/Foto: Sr. Ingeborg Wirz OSU