Erster Klostergarten-Abend zur klimaangepassten Gartengestaltung

Ursulinenkloster Duderstadt startet neues Format und sucht Interessierte für die Beteiligung an Gartenarbeit

Duderstadt. Wie jede und jeder Einzelne mit geringem Aufwand zu einer naturnahen und klimaangepassten Gartengestaltung beitragen kann, war Thema beim Klostergarten-Abend im Ursulinenkloster Duderstadt am Donnerstag. Die Veranstaltung bildete den Auftakt für eine Reihe, die das Thema „Grün“ mehr in das Haus einbringen soll, wie Antje Albrecht, Forstwissenschaftlerin und Leiterin des Gästebereichs der Stiftung der Ursulinen Duderstadt, zu Anfang erklärte.

„Das Ziel ist, eine Gruppe zu bilden, die sich um den Klostergarten kümmert und diesen pflegt“, so Albrecht. Das könnten zum Beispiel Menschen sein, die keinen Garten besitzen und Lust haben, sich einzubringen. Auch die soziale und meditative Komponente solle dabei eine Rolle spielen.

Folgen der Klimaerwärmungim eigenen Garten erkennen

Als Unterstützung hat Albrecht Thomas Burckard, Vorsitzender des Naturschutzbundes (NABU) Rheingau, ins Boot geholt, um mit einer Gruppe von Teilnehmern den Garten zu begehen und anschließend darüber ins Gespräch zu kommen. Der Landschaftsgärtner aus Rheingau (Wiesbaden) erklärte, dass die Klimaerwärmung bereits 1970 Thema gewesen sei, das man früher jedoch nicht ernst genommen hätte.

„Die Klimaerwärmung merken wir an den Wetterextremen und den heißen Sommern“, erklärte er. Das Wissen, das man über Gärten hat, lasse sich auch auf die „große Natur“ übertragen – und so ließen sich auch die Zusammenhänge zwischen Pflanzen und Klima verstehen. „Man kann im eigenen Garten Kleinigkeiten verändern, um etwas für das Große zu tun“, ist er überzeugt.

Laub sammeln, Beete aufräumen, Sträucher pflanzen

Im Klostergarten, der der Selbstversorgung und als Landschaftsgarten dient, gibt es laut Burckard unter anderem Folgendes zu tun: Die zentrale Fläche mit den großen Bäumen (darunter Esche, Magnolie, Fichte und Buche), die kleinen Sitzgruppen versteckt in den Ecken und den Weg entlang der Mauer gilt es zu reaktivieren, heißt, wiederherzurichten. Weiterhin nötig wären das Pflanzen heimischer Sträucher, das Sammeln von Laub, das Aufräumen der Beete („entfernen, was nicht dorthin gehört“) sowie das Entfernen von Verblühtem.

Auch Schwester Ingeborg, eine der drei Schwestern, die aktuell noch im Kloster leben, stieß kurz dazu und bekundete ihre Freude über den Besuch Burckards: „Wir freuen uns über jede gute Idee“, sagte sie.

Nach der Begehung folgten ein Imbiss und eine angeregte Diskussion, in der noch offengebliebene Fragen Antworten fanden. Man gab sich gegenseitig Tipps, etwa wann welche Sträucher zurückgeschnitten werden müssen oder welche Pflanzen sich an welchen Standorten am wohlsten fühlen. So mögen es Rosen etwa trocken und heiß, weil sie so weniger Pilze bekommen. Was man heute besser nicht mehr pflanzen sollte? „Hortensien und Rhododendron – diese brauchen viel Luftfeuchtigkeit“, riet Burckard.

Ob über das ganze Jahr regelmäßig einmal im Monat im Garten gearbeitet wird, dreimal im Jahr für fünf Tage am Stück, generationenübergreifend – Senioren, Jugendliche, Kindergartenkinder – oder im Rahmen von Projektgruppen: Ideen sind am Donnerstag eine Menge zusammengekommen. Jetzt gilt es, weitere Gleichgesinnte zu finden, die sich anschließen möchten.

Der nächste Klostergarten-Abend – dann mit Speakerin, Coachin und Kochkünstlerin Maxine Morast zum Thema „Ernährung im Einklang mit unserer Natur“ – ist am 19. Mai. Um vorherige Anmeldung unter Telefon 0 55 27/91 45 12 oder per E-Mail an gaestebereich@ursulinen-duderstadt.de wird gebeten.

Quellenangabe: Eichsfelder Tageblatt vom 15.04.2023, Seite 13