In den ersten Tagen des Monats Februar feiert die Kirche das Fest „Darstellung des Herrn“. Früher hieß dieses Fest „Mariä Lichtmess“. Das hatte seinen Grund, denn Inhalt dieses Festes war der Besuch von Maria und Josef mit dem Kind, um es der Tradition gemäß dem Herrn zu weihen. In der Begegnung im Tempel mit dem greisen Simeon sagt Simeon die prophetischen Worte: „Meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel.“ (Lk. 2, 30-32)
Dieses Wort „Ein Licht, das die Heiden erleuchtet“ ist der Grund, warum an diesem Fest eine Lichterprozession stattfindet.
Gilt dieses Wort „Ein Licht zur Erleuchtung der Heiden“ denn uns heute noch? Wozu brauchen wir Licht? Sind wir Heiden?
Die Bilder von dem Kriegsgeschehen in der Ukraine lehrt uns, dass Licht keine Selbstverständlichkeit ist. Schon eine Kerze im dunklen Raum bedeutet Hoffnung, nimmt Angst. Wenn die Bibel von Licht spricht, meint sie mehr als eine Kerze in einer dunklen Stunde. So finden wir in den Weihnachtstexten die wunderbaren Worte des Propheten Jesaja: „Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf. Du schenkst große Freude.“ (Jes. 9, 1-2a)
Gottes ist in unsere Welt gekommen, das ist das Licht, das die Welt heller macht trotz Not und Gefahr, und danach sehnen wir uns, darauf dürfen wir hoffen.
Text: Sr. Ingeborg Wirz OSU Foto: Sr. Ingeborg Wirz OSU