„Es kommt dein Licht“
Gleich zu Beginn eines neuen Jahres feiern wir das Fest der heiligen drei Könige, der Weisen aus dem Morgenland, die auf der Suche nach dem neugeborenen König waren, so berichtet die Schrift.
Sir folgen einem Stern, der sie zum wahren Licht des Lebens führt. Sie kommen aus fernen Ländern und weisen uns auf diesen Stern hin. Auf dem Bild ist es eigentlich nur der eine, der auf den Stern verweist, der andere? Sagt er nicht eher: „In mir lebt Er schon, den ich gesucht.“ Für ihn scheint das Heil, das in die Welt gekommen ist, schon Gewissheit zu sein.
Die beiden Könige gehören zu einem Sandsteinrelief aus den Jahren 1430-1440 im Erfurter Ursulinenkloster. Das vollständige Relief zeigt: Sie sind im Stall angekommen, um Ihm, dem König der Könige, zu huldigen. Während der erste (auf diesem Bild nicht zu sehen) schon anbetend vor dem Kind kniet, schauen diese beiden Könige – erfüllt von der Gewissheit, Gott selbst im Kind zu begegnen – in eine ferne Zukunft. Und in der Erfahrung, den Herrn der Herren gefunden zu haben, spiegeln ihre Gesichter und ihre Gesten das prophetische Wort des Jesaja wieder:
„Auf, werde Licht, Jerusalem, denn es kommt dein Licht, und die Herrlichkeit des Herrn geht leuchtend auf über dir.
Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völker, doch über dir geht leuchtend der Herr auf, seine Herrlichkeit erscheint über dir. Völker wandern zu deinem Licht und Könige zu deinem strahlenden Glanz.
Blick auf und schau umher:
Du wirst es sehen, und du wirst strahlen, dein Herz bebt vor Freude und öffnet sich weit.
Denn der Reichtum des Meeres strömt dir zu, die Schätze der Völker kommen zu dir.“
(Jes. 60.1-3, 4a, 5)
Von diesem Licht berührt mögen Sie, liebe Leserinnen und Leser, von diesem Licht begleitet werden das ganze Jahr hindurch!