Gedanke des Monats Juli 2021 – Der Weg

Mehr als in den vergangenen Jahren haben wir in diesen „Corona-Zeiten“ Wege neu entdeckt: Es tut gut, abzuschalten, es tut gut, die Natur zu beobachten – wir haben Zeit dafür. Es tut gut, sich zu bewegen und dann auf einer Bank für ein paar Minuten auszuruhen.

Was bedeuten uns Wege, warum sind sie so wichtig?

Wege haben i. d. R. ein Ziel, schattige Wege schützen vor sengender Sonne, unbeleuchtete Wege machen uns Angst.

Im Johannes-Evangelium sagt Jesus, als Thomas nach dem richtigen, nach dem eigentlich entscheidenden Weg fragt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.“ (Joh. 14, 5b-6)

„Ich bin der Weg“ sagt also Jesus von sich, das bedeutet, er ist nicht nur der Weg, er kennt auch das Ziel, aber er kennt auch alle Mühen eines Weges. Jesus ist mehr als der Weg. Er geht mit uns diesen Weg unseres Lebens. Das können wir schon im Buch des Propheten Jesaja lesen, dort schreibt der Prophet von Gottes Handeln: „(So spricht der Herr): Blinde führe ich auf Wegen, die sie nicht kennen, auf unbekannten Pfaden lasse ich sie wandern. Die Finsternis vor ihren Augen mache ich zu Licht, was krumm ist, mache ich gerade.“ (Jes. 42,16)

Das heißt, als Weg, als unser Weg nimmt Jesus, der auferstandene Herr, uns alle Sorge, den rechten Weg zu finden, auf dem rechten Weg zu bleiben. Er nimmt uns sogar die Sorge, im Finstern vom Weg abzukommen, denn Gott gibt uns seine Zusicherung: “Fürchte dich nicht, denn ich bin (ich gehe) mit dir.“ (Jes. 43,5a)

Im Vertrauen auf diese Zusagen Gottes werden wir immer auf dem rechten Weg sein, und Finsternis braucht uns nicht zu schrecken, denn „Ich bin der Weg!“, sagt uns Christus auch heute.

 

Text: Sr. Ingeborg Wirz OSU Foto: Sr. Ingeborg Wirz OSU