Gedanke des Monats Juni 2022 – Erfüllung

Wir feiern Pfingsten, ein Fest, das schwer zu fassen ist.

Und doch ist es ein sehr bewegendes Fest!

Im Brief des Apostels Paulus lesen wir:
„Denn wir sind gerettet, doch in der Hoffnung.
Hoffnung aber, die man schon erfüllt sieht, ist keine Hoffnung.
Wie kann man auf etwas hoffen, das man sieht?
Hoffen wir aber auf das, was wir nicht sehen, dann harren wir aus in Geduld.“ (Röm. 8, 24-25)

Die Natur verweist uns in diesen Tagen immer wieder auf diesen Gedanken: Die Schöpfung ist nicht einfach da, es keimt und wächst, bis wir die Fülle erfahren können: Aus der Hoffnung wächst Erfüllung. So heißt es auch bei Paulus weiter:

„So nimmt sich auch der Geist unserer Schwachheit an. Denn wir wissen nicht, worum wir in rechter Weise beten sollen; der Geist selber tritt jedoch für uns ein. Und Gott, der die Herzen erforscht, weiß, was die Absicht des Geistes ist: Er tritt so, wie Gott es will, für die Heiligen ein.“ (Röm. 8, 26-27)

Und wie wirkt sich die Ausgießung des Geistes, die Absicht Gottes aus?
Darüber spricht schon der Prophet Joel im Alten Testament:

„So spricht Gott, der Herr:
Es wird geschehen, dass ich meinen Geist ausgieße über alles Fleisch.
Eure Söhne und Töchter werden Propheten sein, eure Alten werden Träume haben,
und eure Jungen haben Visionen.
Auch über Knechte und Mägde werde ich meinen Geist ausgießen in jenen Tagen.“ (Joel 3, 1-2)

Sind das nicht wunderbare Verheißungen?

Wir wünschen ein gnadenreiches Pfingstfest!

 

Text und Foto: Sr. Ingeborg Wirz OSU