Auf einem Adventskalenderblatt steht als Überschrift zum 1. Advent „Die Tor macht weit“.
Es fallen mir die Ruinen vom Zisterzienserkloster Walkenried/Harz ein: Die Ruinen bewahren etwas von der Größe, in der die Erbauer dieser gotischen Kirche gedacht haben: „Macht die Tore weit“, nicht, um die Größe architektonischer Bauweise deutlich werden zu lassen, sondern um die Menschen, die durch diese Tore eintreten, daran zu erinnern, Gott denkt groß und weit!
„Macht die Tore weit!“, das ist nun auch der Anspruch an uns: nicht klein denken, nicht klein machen:
„Macht die Tore weit“ in unserem Denken und Tun, in unseren Einladungen und Vorstellungen, in unserem Beurteilen und auch in unseren Wünschen.
Das drückt auch eines unserer bekanntesten Kirchenlieder der Adventszeit aus:
„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit.“ (GL 218)
Es ist der Herr, von dem der Psalmist im 16. Psalm schreibt:
„Herr, du zeigst mir den Pfad zum Leben; vor deinem Angesicht herrscht Freude in Fülle.“ (Ps. 16.11)
Diese Freude möge es sein, die uns in dieser vorweihnachtlichen Zeit das Herz weit werden lässt in dem Auftrag „Die Tor macht weit!“
Text/Foto: Sr. Ingeborg Wirz OSU