Eine Ewigkeit, die nicht am Ende der Zeit beginnt, sondern in jedem Moment erreichbar ist. Karl-Heinz Stockhausen Eine Momentaufnahme ist ein Festhalten einer kurzen Zeitspanne, eines
Augenblicks, beispielsweise im Gedächtnis, als Bild, durch Verfassen von Literatur oder Komponieren von Musik, von Liedern. Die große Leidenschaft der drei Musiker:innen gilt dabei dem Kunstlied, das für sie die höchste Form einer Momentaufnahme ist, das Erzählen einer Geschichte, der Ausdruck einer Emotion in nur wenigen Sekunden. Um ihrem Publikum die unterschiedlichsten Gefühlsebenen zu entlocken, kombinieren sie das Kunstlied mit Volksliedern, Opern und Akkordeon-Solowerken und übersetzen diese in ihre eigene Musiksprache für zwei tiefe Frauenstimmen und ein Akkordeon.
Sowohl das Publikum als auch sie selbst reisen dabei durch diverse Epochen, erleben eine ungewöhnliche Mischung unterschiedlichster Kunstmusik und schaffen dabei sowohl Intimität als auch etwas weit Übergreifendes. Komponisten, Stile, Vorlieben als auch Emotionen werden miteinander verwoben und wieder aufgelöst. Es entsteht ein Dialog. Ein Dialog zwischen ihnen, dem Publikum, der Musik im Moment. Durch die sehr persönlich gestaltete Ansprache der Künstlerinnen zwischen den einzelnen Musikstücken werden emotionale Bilder eröffnet. Aus Sprache und Musik ergeben sich Geschichten, Augenblicke, die jedoch keiner dramaturgischen
Abfolge unterliegen: momentaufNAHmen.
trio.s
s.usan jebrini – mezzosopran
s.onja catalano – alt
goran s.tevanović – akkordeon
UNGEWÖHNLICH
Ungewöhnlich ist auf den ersten Blick die Besetzung des trio.s. Denn anders als zumeist üblich treffen hier nicht eine hohe und eine tiefe Stimme auf das Instrument Klavier, sondern zwei warme, tiefe Frauenstimmen, Susan Jebrini, Mezzosopran und Sonja Catalano, Alt, verschmelzen mit dem Instrument Akkordeon, dem Goran Stevanovic die unterschiedlichsten Gefühlsebenen entlockt. Neben den musikalischen Fähigkeiten der drei Musiker verbinden sich noch weitere Einflüsse aus den Lebenswelten der Künstler zum „Paket trio.s“. Im Vordergrund steht dabei, immer neue Konzerterlebnisse zu generieren und Schwellen zwischen der Musik und dem Rezipienten zu überwinden und aufzubrechen.
AUF DEM WEG
Das 2015 gegründete Ensemble trio.s gewann den 1. Preis beim Festival Klassik in der Altstadt 2016 und einen 1.Preis beim International Open Accordion Contest 2017 in Trossingen. Sie waren Stipendiat:innen bei Live Music Now Hannover e.V. und haben aktuell die Förderung des Deutschen Musikrats durch das Stipendienprogramm NEUSTARTKULTUR erhalten. Zahlreiche Konzerte führten sie durch Deutschland, u.a. traten sie im Rahmen des NDR Musikfestes, bei Fete de la Musique, bei der Niedersächsischen Sparkassenstiftung, bei der HAZ Weihnachtsgala, beim Sonntagskonzert in den Herrenhäuser Gärten, bei der Verleihung des Johann-Georg-Zimmermann-Preises der MHH, beim Tag der Niedersächsischen Hausmusik und auf dem Rittergut Orr auf. Im Jahr 2021 erhielt das Trio das Stipendium des Deutschen Musikrates -Neustart Kultur Klassik-.
MUSIK
Das klassische Repertoire des trio.s ist breitgefächert. Neben Oper, Neue Musik und Improvisationen entstanden in den letzten Jahren auch die ersten Original-Kompositionen für die außergewöhnliche Besetzung bestehend aus Mezzosopran, Alt und Akkordeon. Die besondere Liebe der drei Musiker gilt jedoch dem Kunst- und Volkslied, wobei die tiefen Stimmlagen der beiden Sängerinnen hierbei das Betreten neuer Wege erfordert. Das zweistimmige Arrangieren original einstimmiger Lieder ist dabei ins Zentrum der musikalischen Arbeit des vielseitigen Trios gerückt und bildet in Kombination mit zeitgenössischen Werken den Kern des trio.s-Repertoires. Mit großer Experimentierfreude und immer auf der Suche nach passenden Ausdrucksmöglichkeiten widmen sich die drei Musiker hierbei nicht nur Lied-Duetten, die ursprünglich für zwei höhere Stimmen komponiert wurden, sondern suchen gezielt nach Sololiedern oder ganzen Liedzyklen, um diese in ihre eigene Tonsprache zu übersetzen. Das Akkordeon als atmendes Instrument, mit seinem riesigen Klangspektrum versteht sich innerhalb des Trios als Fundament, Bindebogen und dritte Solostimme.
RAUM
Der Konzertraum ist in der Idee des trio.s auf den ersten Blick ein Raum ohne sichtbare Bühne. Räumliche Grenzen, oftmals verursacht durch eine klassisch frontale Bühnen-Publikumssituation werden aufgelöst. Somit bestimmen Nähe, kleine Distanzen und das Aufbauen von Räumen und Situationen durch das Publikum das Konzertgeschehen. Geplante Positionswechsel der Konzertbesucher innerhalb eines Konzerterlebnisses schaffen immer wieder neue Räume, neue Hörsituationen.