Gedanke des Monats Dezember 2020
Worauf warten wir?
Advent – eine Zeit der Sehnsucht, eine Zeit des Wartens, eine Zeit der Erwartung.
Aber worauf warten wir?
Eine äthiopische Batik eines Instrumentenspielers scheint mir deutlich zu machen, was Warten eigentlich heißt:
Sehnsuchtsvoll seine Ohren und Augen öffnen, dem Klang seines Instrumentes lauschen, und die Sehnsucht des Herzens in Klänge verwandeln.
Das ist wie der Rufer in der Wüste, von der die adventlichen Texte berichten, und das spiegeln auch die Worte des Propheten Jesaja wider, die wir in der Liturgie der Adventszeit immer wieder hören:
Du Herr, bist unser Vater, „Unser Erlöser von je her“ wirst du genannt.
Warum lässt du uns, Herr, von deinen Wegen abirren und machst unser Herz hart?
Reiß doch den Himmel auf, und komm herab.
Seit Menschengedenken hat man noch nie vernommen,
kein Ohr hat gehört, kein Auge gesehen,
dass es einen Gott gibt außer dir, der denen Gutes tut, die auf ihn hoffen.
(Jes. 63,16b.17a.19b – Jes. 64,3)
Lassen auch wir uns in diesen Zeiten „großer Bedrängnis“ trösten von diesen Worten und vertrauen auf den Herrn, der unser Vater ist.
Text: Sr. Ingeborg Wirz OSU
Foto: Sr. Ingeborg Wirz OSU