In Wernigerode/am Harz steht die Figur eines Puppenspielers.
Wenn man genau hinschaut, fehlen die Fäden, die Verbindung zu der Puppe zu Füßen des Spielers.
Es kam mir der Gedanke, ob dieser Puppenspieler für uns manchmal so ein Bild für Gott ist: Er hat alles in der Hand, seine Fäden legen unsere Bewegungen fest, lenken unser Tun. Aber ist das wirklich das „Wesen“ Gottes?
Was macht Gott mit uns? Und was machen wir mit Gott?
Fühlen wir uns von Gott „gegängelt“ oder gar am „seidenen Faden“?
Die Bibel zeigt uns einen ganz anderen Gott: Gott hält seine Hand über uns, aber nicht an Fäden. Und Gott will unser freies Handeln und freies Entscheiden.
Der Monat Oktober ist der Ernte-Dank-Monat. Da wird uns vielleicht deutlicher bewusst, dass Gott ein Gott des Gebens ist und nicht des Gängelns. So mag auch für uns der Satz des Psalmisten gelten:
„Vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“ (Ps. 103,1.2)
Text / Foto: Sr. Ingeborg Wirz